Ortschaft Westen

Wappen: Das Wappen entstand aus dem Siegel des ehemaligen "Ambtes Westen", welches in den Jahren 1679 bis 1859 bestand. In dem dreigeteilten Wappen sind oben auf goldenem Untergrund zwei abgewendete schwarze Bärentatzen, die sich auf das Wappen der Grafen von Hoya beziehen. In der Mitte zwei rotsilberne Balken, die man auch im Wappen des alten Bruchhausen findet. Unten ein blau und silbern geständertes Kreuz weist auf die kirchliche Tradition hin, als im 15.Jahrhundert die Bischöfe die alte Kapelle aus der Zeit um 1200 in eine Kirche umbauten, die sie St. Annen nannten, und wo 1568 der erste evangelische Gottesdienst abgehalten wurde.
Dieses Wappen wurde nicht von der ehemaligen Gemeinde Westen geführt.

Zugehörige Ortsteile:
- Hiddinghausen
- Nocke
Verkehrserschließung durch Kreisstraße 14 (Wahnebergen - Rethem) und Kreisstraße 15 (aus Richtung Dörverden).
Im Ortskern ehemaliges "Amtshaus" , Kirche mit romanischem Rundturm, Bootshafen, landwirtschaftlich-gewerblich geprägt, am Ortsrand Wohngebiete mit Einfamilienhäusern.
Einige typisch niedersächsische Bauernhäuser mit "Grootdör und Peerköppe".
Der Dorfkern hat sein typisches Bild in der Zeit des Amtes Westen von 1679 bis 1859 entwickelt.
Interessant:
- Amtshaus Westen
- Kirche ("St. Annen") mit romanischem Rundturm
- wieder eröffnete Fähre zwischen Westen und Otersen (Fährboot "Marie Hoffmann"), fährt von Mai bis Oktober.
- Restaurierte "Busemann`s Mühle" Ortsausgangs Hülsen
- Allerradweg Verden (über Wahnebergen, Westen, Hülsen) - Rethem - Kirchlinteln - Verden.

Geschichte:
1055 Erwähnung eines Hofes Westen als "Wensten, Wasten oder Westenem"
Um 1200 Bau der Burg Westen (daher stammt der Rundturm der Kirche).
Später Bau der Kirche aus Resten der Burg.
1219 - 1679 Stifthof Westen
1575 aufgestellte Snedensteine (Grenze zwischen dem Stift Verden, der Grafschaft Hoya und dem Herzogtum Lüneburg).
1679 Amt Westen mit Vogteien in Dörverden und Hutbergen. (Die interessanteste Zeit in der Geschichte von Westen)
1761/62 Bau des Amtshauses Westen mitten im 7-jährigen Krieg (der große Not für die Bevölkerung bedeutete)
1815 Holländerwindmühle am Rande der Hämelheide erbaut
1859 Auflösung des Amtes Westen und Aufgabenübergang auf den Landkreis Verden und Justizbehörden in Verden, die zum Amt gehörenden Ländereien werden Domäneneigentum und verpachtet.
1894 Bau von Busemanns Mühle und Einstellung des Betriebes der Mühle in der Hämleheide.
1905 Eröffnung der Bahnstrecke Verden - Schwarmstedt mit einem Bahnhof in Westen
1911 positive Auswirkungen auf den Wohlstand der Bürger durch Bau der Kalianlagen und Kaliabbau in Hülsen (zeitweise bis zu 650 Beschäftigte).
1926 Einstellung der Kaliförderung in Hülsen und große Arbeitslosigkeit auch in Westen.
1965 Einweihung einer 10-Klassigen Mittelpunkt-Schule (mit Pausenhalle, Fachräumen und Lehrküche und Turnhalle) gemeinsam mit der Gemeinde Hülsen, Ldkrs. Fallingbostel (Beispielhaft, weil Kreisübergreifende Zusammenarbeit) .
1966 Schließung des Bahnhofes für Personenverkehr, nur noch Güterverkehr.
1972 gibt Westen die Selbstständigkeit auf, landesweite Gebietsreform, durch Landesgesetz Zusammenschluß zur Gemeinde Dörverden.

1973 Einweihung eines neuen Kindergartens für Westen und Hülsen neben der Mittelpunktschule
1990 iger Jahre Einstellung des Güterverkehrs auf der Strecke Rethem-Wahnebergen und Abbau der Schienen.
1995 Gründung eines Heimatvereins Westen mit Heimatstube im Amtshaus und Ausstellungen.
1996 Wiederöffnung der Personenfähre zwischen Westen und Otersen. Fährboot "Marie Hoffmann" wird eine große Attraktion mit 8000 Fährgästen in der ersten Fährsaison.